Der Märzenbecher (Leucojum vernum), der auch Frühlings-Knotenblume genannt wird, ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 30 cm erreicht und vor allem in Mittel- und Osteuropa heimisch ist. Es ist eine Pflanzenart aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae), der Gattungsname leitet sich vom Griechischen leukos = weiß, ion = Veilchen (der Geruch ist veilchenartig) ab. Der Artname vernum kommt aus dem Lateinischen ver = Frühling.

In unseren Landen wächst die Pflanze auf frischem, feuchtem Boden in Auwäldern oder in feuchten Nasswiesen. Aus diesem Grund verlangen Märzenbecher auch im Gartenanbau Standorte mit ausreichender Feuchtigkeit. Sandige Böden eignen sich nur bedingt, besser sind lehmhaltige feuchte, nährstoffreiche, mäßig saure Ton- und Lehmböden, die als Humusform in der Regel auch Mull aufweisen.
In Österreich tritt die Frühlingsknotenblume in allen Bundesländern bis auf Wien auf. Im Rheintal und nördlich der Alpen ist sie gefährdet.
Die etwa 2 cm dicken Zwiebeln werden vom scheidenförmigen Blattgrund gebildet und liegen circa 30 cm tief im Erdreich. Bereits im Frühsommer werden die Laubblätter wieder eingezogen. Ein charakteristisches Merkmal dieser Pflanzenart ist die 3,5 cm lange einblättrig-wirkende und häutige „Blattscheide“. Diese besteht aus zwei miteinander verwachsenen Hochblättern und überragt den ansonsten blattlosen Stängel. Die wunderbar duftenden, weißgefärbten, glockenförmigen und dreizähligen Blüten hängen einzeln, selten zu zweit, nickend am Blütenstandsschaft. Die Blütezeit dauert von März bis April.

Bildquelle: Hans-Joachim Köhn  / pixelio.de

Fühlt sich die Pflanze wohl, dann samt sie sich recht leicht aus und bildet große, herrlich anzusehende Polster. Die befruchtete Samenanlage senkt sich nach der Blüte langsam zum Boden ab. Bei der Samenverteilung spielen Ameisen eine sehr wichtige Rolle.

Der Märzenbecher steht leider im Ruf, sich im heimischen Garten nur relativ schwierig ansiedeln zu lassen. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist die sehr kurze Lagerzeitfähigkeit der Zwiebeln. Der beste Tipp, um eine möglichst große Anzahl an Zwiebeln zum Gedeihen zu bringen, ist sehr simpel: Die Zwiebeln sollten erst direkt vor der Pflanzzeit erworben und dann so rasch es geht in die Erde verpflanzt werden.

Pflanzensteckbrief
  • Blütezeit: März bis April.
  • Kombinationsvorschlag: Märzenbecher wirken noch schöner in Kombination mit den ebenfalls frühblühenden Elfenkrokus und mit Winterlingen
  • Wuchshöhe: 10 bis 30 cm.
  • Zwiebel: Rundlich, ca. 2 cm Durchmesser. Sie können schnell austrocknen, daher sollten sie möglichst sofort gesetzt werden.
  • Frucht: Grüne Samenkapsel und wird von Ameisen verbreitet.
  • Standort: Die Pflanze liebt es sehr feucht. Auenwälder und Laubmischwälder. Die Frühlingsknotenblume wächst in Gruppen, bildet jedoch nur selten größere Bestände.
  • Substrat: Märzenbecher mögen feuchte, nährstoffreiche, mäßig saure Ton- und Lehmböden, die als Humusform in der Regel auch Mull aufweisen.
  • Einpflanzen: Die Zwiebel werden im frühen Herbst horstartig gepflanzt.
  • Tipp fürs Kaufen: Man erkennt gesunde Zwiebeln daran, dass sie prall und nicht vertrocknet sind und weder Verletzungen noch Schimmel aufweisen.
  • Gießen/Düngen/Pflege: Eine Düngung ist nicht erforderlich. Der Märzenbecher zieht bereits im April vollständig ein. Vorher sollte die Pflanze in Ruhe gelassen werden, damit sie Kraft für das nächste Jahr sammeln kann. Wer dann eine Vermehrung vornehmen möchte, kann die jungen Brutzwiebeln entnehmen oder zu groß gewordene Büschel teilen und erneut einsetzen. Beachte: Ein Abbrechen der abgeblühten Fruchtstände soll die Zwiebeln kräftigen.
  • Schädlinge/Krankheiten: Die Pflanze ist an sich sehr robust. Die zwei Zentimeter dicken Zwiebeln der Frühlingsknotenblume könnten lediglich durch Mäuse geschädigt werden. Hier helfen Maßnahmen, um die Mäuse zu vertreiben.
  • Vermehrung: Märzenbecher sind teilweise langwierig in der Vermehrung und deswegen rar. Mittels Samen vermehren sich Märzenbecher schnell selbst, es kann allerdings mehrere Jahre dauern, bis neue Pflanzen Blüten tragen. Daher ist es besser, die Zwiebeln samt ihrer Tochterzwiebeln heraus zu holen und sie separat an einem neuen Ort einzusetzen.

Bildquelle: Renate Tröße  / pixelio.de