Auf Deutsch übersetzt bedeutet Galanthus Milchblüte, ein dieser Übersetzung entsprechender Name lautet Milchblume. Der Name deutet auf die wunderschönen weißen, glockenförmigen Blüten-Köpfchen dieser Pflanze hin, die bereits ab Februar auf ihren dunkelgrünen Stielen im Wind nicken. Sie zählen übrigens zu den frühesten Boten des Frühlings (siehe Bild).
Schneeglöckchen sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die kleine Zwiebeln bilden. Lässt man sie ungestört wachsen, bilden sich innerhalb weniger Jahre dichte Horste die romantisch anzusehen sind.
Das kleine Schneeglöckchen zählt sicherlich zu den pflegeleichtesten dieser Art.
Interessant: Diese Zwiebelpflanze produziert so genannte Biowärme (etwa 8 bis 10 °C), die den (leichten) Schnee einige Millimeter um den Stängel und Blätter schmelzen lässt, und somit ein Durchstoßen der Schneedecke ermöglicht.
Bildquelle: Marcus Klaus/PIXELIO
„Schneeglöckchen gehören wie Märzenbecher und Narzissen (alle 3 Amaryllisgewächse) zu den Geophyten, die ihren gesamten Vegetationskörper samt Blüten sehr zeitig aus unterirdischen Speichern, den Zwiebeln, entwickeln. Diese fühlen sich dann allerdings locker an und im Querschnitt erkennt man die geschrumpften Speicherblätter. Sie vertrocknen zu braunen Schalen, die die Zwiebeln in nächsten Jahr außen umgeben.
Die grünen Blätter bilden bei aufgetautem Boden Nährstoffe, die z.T. in ihren Basisteilen gespeichert werden. Diese schwellen an und entwickeln sich als neue Speicherzwiebel in der alten. Dann sterben die Laubblätter ab und die pralle Zwiebel übersteht trockene Sommermonate ruhend im Boden. Man darf das Laub nicht zu früh abschneiden und die Zwiebeln nicht eher als im Sommer verpflanzen, wenn man das nächste Jahr Blüten sehen will!“
(Quelle: http://www.ruhr-uni-bochum.de/boga/html/monatsportraets/Februar2003.html)
Achtung: Alle Schneeglöckchen sind giftig und enthalten Alkaloide (Galanthamin und Lycorin), die u.a. Brechreiz hervorrufen können! In der Homöopathie werden sie manchmal bei Herzleiden eingesetzt, von einer Selbstmedikation ist jedoch dringend abzuraten. Wild vorkommende Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz!
Das Kleine Schneeglöckchen wird verbreitet als Zierpflanze in Gärten und Parks genutzt. Besonders in alten Obstgärten und auf Kirchhöfen ist es in unseren Breitengraden verwildert. Die Art ist seit spätestens 1568 in Kultur.
Zu Beginn der Wachstumsphase umgibt ein Hochblatt die Blüten und schützt diese vor strenger Witterung. Bei günstigen Bedingungen durchbricht die Blüte diese Scheide. Da der Stiel schwach gebaut ist, senkt sich die Blüte in weiterer Folge und beginnt zu nicken.
Die wunderbar, sehr fein duftende Blüte setzt sich aus dreizähligen Blütenblattkreisen zusammen. Die Blütenhülle besteht aus drei weißen freien äußeren Blütenhüllblättern und drei verwachsenen grünlichweißen inneren Blütenhüllblättern. Die drei inneren Blütenhüllblätter sind kleiner als die drei äußeren und meist grün gezeichnet. Sie sind das Charakteristikum dieser Gattung.
Zwei mal drei spitzkegelförmige Staubblätter stehen dicht zusammen. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen mit einem weißen Stempel und einer kopfigen Narbe.
Pflanzensteckbrief |
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Sehr detaillierter und Informativer Artikel: http://www.zauber-pflanzen.de/galanth.htm
Übersicht in der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland: http://www.ufz.de/biolflor/taxonomie/taxonomie.jsp?ID_Taxonomie=1290
Bildquelle: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/PIXELIO