Blausterne gehören zu einer umfangreichen Gruppe ähnlich aussehender Arten, die im wesentlichen zu zwei Gattungen zählen, den “echten” Blausternen (Scilla) und den eng verwandten Schneeglanz-Gewächsen (Chionodoxa). Eine weitere ähnliche Gattung ist die Puschkinie.
Scilla-Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die Zwiebeln als Überdauerungsorgane bilden.
Aus der Zwiebel entstehen zur Frühlingszeit jeweils ein bis fünf Sprossachsen, die bei einigen Arten eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimeter erreichen können. Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammengefasst. Die Pflanzen bilden endständige, traubige Blütenstände, die ein- bis vielblütig sind. Die Blütenstiele sind meist aufrecht. Die Färbung der Blüten ist meist blau bis violett, selten weiß. Die Staubfäden sind frei, am Grund der Blütenhüllblätter eingefügt und gegen die Spitze verschmälert. Der Fruchtknoten ist kugelig, dreifächerig mit zwei bis zehn Samenanlagen je Fach. Die Samen selbst sind ebenfalls kugelig bis ellipsoid.
Die Pflanze sollte man in großen Mengen blühen lassen um einen stärkeren Gesamteindruck zu erzeugen, auch unter großen Gehölzen, in Schattenlagen blüht Scilla konstant. Es vermehrt sich durch Selbstaussaat, wenn es nicht gestört wird. Brutzwiebeln nimmt man nach dem Absterben des Laubes auf, lagert sie über den Sommer und legt sie ab August bis Oktober neu aus.
Pflanzensteckbrief |
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Eine Auswahl recht bekannter, und speziell österreichischer Scilla-Arten:
- Sibirischer Blaustern (Scilla siberica): Sicher eine der bekanntesten Arten der Scilla-Gewächse. Er ist reinblau, versamt sich reichlich und bildet innerhalb kürzester Zeit dichte Blumenteppiche. Die jungen Sämlinge sind bereits nach etwa drei Jahren blühfähig, sodaß die Teppiche in intensive Blautönen strahlen. Große Zwiebeln treiben im Frühjahr bis zu drei Blütenschäfte aus. Die Sorte “Spring Beauty” hat sehr große Blüten, ist aber steril und samt daher nicht aus.
- Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia): Ist sehr weit verbreitet und besitzt viele Unterarten. Wächst auch in Mitteleuropa, treibt dort in kleinen, sehr zarten Variationen mit relativ wenigen violettblauen Blüten.
- Spanischer Blaustern (Scilla hispanica): Die Einzelblüten sind glockenförmig und herabhängend. Die Grundfarbe ist meist hellblau.
- Wien-Blaustern (Scilla vindobonensis): Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst das östliche Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Ostösterreich (Wien, Niederösterreich, Burgenland), Kroatien und Albanien. Die Pflanze wächst in Auwäldern und in frischen Eichen-Hainbuchen-Wäldern. Ist sehr eng mit dem zweiblättrigen Blaustern verwandt.
- Speta-Blaustern (Scilla spetana): Der Speta-Blaustern ist sehr selten. Außer in Ungarn kommt er nur im niederösterreichischen Weinviertel im Kreuttal vor. Er wächst in Auwäldern der collinen Höhenstufe. Ist sehr eng mit dem zweiblättrigen Blaustern verwandt.
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