Blausterne gehören zu einer umfangreichen Gruppe ähnlich aussehender Arten, die im wesentlichen zu zwei Gattungen zählen, den “echten” Blausternen (Scilla) und den eng verwandten Schneeglanz-Gewächsen (Chionodoxa). Eine weitere ähnliche Gattung ist die Puschkinie.

Scilla-Arten sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die Zwiebeln als Überdauerungsorgane bilden.
Aus der Zwiebel entstehen zur Frühlingszeit jeweils ein bis fünf Sprossachsen, die bei einigen Arten eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimeter erreichen können. Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammengefasst. Die Pflanzen bilden endständige, traubige Blütenstände, die ein- bis vielblütig sind. Die Blütenstiele sind meist aufrecht. Die Färbung der Blüten ist meist blau bis violett, selten weiß. Die Staubfäden sind frei, am Grund der Blütenhüllblätter eingefügt und gegen die Spitze verschmälert. Der Fruchtknoten ist kugelig, dreifächerig mit zwei bis zehn Samenanlagen je Fach. Die Samen selbst sind ebenfalls kugelig bis ellipsoid.

Die Pflanze sollte man in großen Mengen blühen lassen um einen stärkeren Gesamteindruck zu erzeugen, auch unter großen Gehölzen, in Schattenlagen blüht Scilla konstant. Es vermehrt sich durch Selbstaussaat, wenn es nicht gestört wird. Brutzwiebeln nimmt man nach dem Absterben des Laubes auf, lagert sie über den Sommer und legt sie ab August bis Oktober neu aus.

Pflanzensteckbrief
  • Blütezeit: Anfang März bis April, späte Arten bis Mai;
  • Kombinationsvorschlag: Eignet sich zur Verwilderung! Massenbestände ergeben ein wunderschönes, eindrucksvolles Bild (auch unter Gehölzen). Als Kombinationspflanzen eignen sich weißes Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Puschkinie, Winteriris, Lerchensporn und Gelbstern. Schneestolz eignet sich bestens für den Steingarten und für die Grabgestaltung!
  • Wuchshöhe: ab ca. 15 cm;
  • Zwiebel: 2 bis 3 cm im Durchmesser.
  • Standort: Anspruchsloser Frühblüher für Wildblumengärten im halbschattigen Bereich am Laubgehölzrand. Die Zwiebeln der der im Herbst gelegten winterharten Blausterne müssen in den ersten Wochen, in denen sich die Triebe ausbilden, in Dunkelheit aufgestellt werden (nur in der Dunkelheit werden die Wurzelorgane ausgebildet). Sobald die Blütenknospen der Blausterne im späten Winter auszutreiben beginnen, gewöhnt man die Pflanzen allmählich an das Tageslicht. Direkte Sonne vertragen sie nicht gut.
  • Substrat: Nährstoffreich und gut durchlässig. Komposterde.
  • Einpflanzen: Die optimalste Pflanzzeit ist der Frühherbst (September). Pflanztiefe der Jungzwiebeln: 2-3 mal so tief wie die Blumenzwiebel groß ist (6-10 cm). Der optimale Pflanzabstand entspricht die halbe Wuchsbreite der Pflanze, also etwa 5 cm.
  • Umtopfen: Die Zwiebeln werden im zeitigen Herbst zu mehreren und sehr dicht in ein Pflanzgefäß knapp unter die Erdoberfläche gelegt. Erde anfeuchten (Staunässe vermeiden). Danach stellt man den Topf an einen kühlen, dunklen Platz. Sollte man keinen kühlen Keller oder ähnliches zur Verfügung haben, wickelt man die eingetopften Zwiebeln in einen Plastikbeutel ein und stellt sie auf eine schattige Fensterbank oder einen Balkon.
  • Tipp fürs Kaufen: Auf feste Zwiebel achten, dürfen keinen Schimmel zeigen.
  • Gießen/Düngen: Staunässe vermeiden, sonst sind sie extrem robust. Die Erde sollte gleichmäßig leicht feucht gehalten werden. Die Blütenstiele kann man nach dem Verblühen abschneiden. Davon ausgenommen sind Wildarten, die sich selbst aussäen, und die man verwildern möchte. Bei diesen dürfen die Blätter nicht zurück geschnitten werden, bevor sie komplett vergilbt sind, da die Pflanzen mit diesen Nährstoffe für das kommende Jahr aufnehmen. Eine Düngung ist nicht erforderlich
  • Vermehrung: Sofort nach der Blüte oder im September teilen, bzw. im Herbst aussäen. Beides funktioniert sehr leicht. Die Selbstaussaat führt schon nach wenigen Jahren zu wunderschönen Pflanzenhorsten.

Eine Auswahl recht bekannter, und speziell österreichischer Scilla-Arten:

  • Sibirischer Blaustern (Scilla siberica): Sicher eine der bekanntesten Arten der Scilla-Gewächse. Er ist reinblau, versamt sich reichlich und bildet innerhalb kürzester Zeit dichte Blumenteppiche. Die jungen Sämlinge sind bereits nach etwa drei Jahren blühfähig, sodaß die Teppiche in intensive Blautönen strahlen. Große Zwiebeln treiben im Frühjahr bis zu drei Blütenschäfte aus. Die Sorte “Spring Beauty” hat sehr große Blüten, ist aber steril und samt daher nicht aus.
  • Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia): Ist sehr weit verbreitet und besitzt viele Unterarten. Wächst auch in Mitteleuropa, treibt dort in kleinen, sehr zarten Variationen mit relativ wenigen violettblauen Blüten.
  • Spanischer Blaustern (Scilla hispanica): Die Einzelblüten sind glockenförmig und herabhängend. Die Grundfarbe ist meist hellblau.
  • Wien-Blaustern (Scilla vindobonensis): Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst das östliche Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Ostösterreich (Wien, Niederösterreich, Burgenland), Kroatien und Albanien. Die Pflanze wächst in Auwäldern und in frischen Eichen-Hainbuchen-Wäldern. Ist sehr eng mit dem zweiblättrigen Blaustern verwandt.
  • Speta-Blaustern (Scilla spetana): Der Speta-Blaustern ist sehr selten. Außer in Ungarn kommt er nur im niederösterreichischen Weinviertel im Kreuttal vor. Er wächst in Auwäldern der collinen Höhenstufe. Ist sehr eng mit dem zweiblättrigen Blaustern verwandt.

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