Das Löwenmäulchen (richtig übersetzt sollte der deutsche Name Löwennäschen lauten) ist eine aufrecht, buschig wachsende Pflanze, die je nach Züchtung eine Wuchshöhe von 0,25 bis über 1 Meter Höhe erreichen kann. Die farbenprächtigen Löwenmäulchen sind als Gartenblumen sehr beliebt und werden in der Regel einjährig kultiviert.
Das Große Löwenmaul (oder Garten-Löwenmaul) ist eine eigentlich (milde Winter vorausgesetzt) ausdauernde krautige Pflanze, allerdings werden die Sorten meist als einjährige Pflanzen kultiviert. Der oben drüsige Stängel ist stielrund, manchmal bis zur Mitte verholzend. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach, elliptisch oder eiförmig bis breit-lanzettlich, meist kahl.
Es stehen meist acht bis zu 30 kurz gestielte Blüten in einem prächtigen Blütenstand zusammen. Die zwittrige Blüte ist zygomorph. Die Kelchzipfel sind eiförmig. Die Krone ist 25 bis 45 (selten bis 70) Millimeter lang und verschiedenfarbig. Der „Schlund“ der Krone ist durch Ausstülpung der Unterlippe geschlossen und am Grund sackförmig ausgestülpt. Der Unterlippenwulst trägt ein meist gelbes Mal. Es ist ein Kreis mit vier Staubblättern vorhanden. Der Fruchtknoten ist oberständig. Die große, drüsige und recht harte Kapselfrucht entläßt die Samen durch Porenöffnungen und überragt den Kelch bei Reife weit.
Das Löwenmäulchen sollte vor allem als sogenannte Leitpflanze für Mischpflanzungen verwendet werden, da sie doch sehr dominant ist. Der Duft der Pflanze lockt Schmetterlinge und Bienen an.
Pflanzensteckbrief
- Blütezeit: Blüht von Juni/Juli bis Oktober in Weiß, sowie in allen möglichen Gelb-, Rottönen.
- Standort: Je mehr Sonne, desto besser, aber auch Halbschatten. Der Boden sollte normal gedüngt und feucht, aber nicht nass gehalten werden.
- Substrat: Anspruchslos, daher handelsübliche Blumenerde.
- Gießen/Düngen: Ausreichend gießen, die Erde sollte nicht zu nass sein.
- Schädlinge/Krankheiten: Blattläuse, leider auch die Umfallkrankheiten bei den Jungpflanzen (Erde eher trocken lassen), Grauschimmel, Echter und Falscher Mehltau, löwenmaulrost.
- Aussaat: Ausgesät wird von Januar bis März bei 15 bis 20°C. Nach etwa 2 Wochen wird einmal pikiert, wobei man die Pflänzchen ruhig in Gruppen zu 8 bis 10 Pflanzen beisammen lassen kann. Ins Freiland werden die abgehärteten Jungpflanzen ab April ausgepflanzt.
- Vermehrung: Durch Samenbildung, sehr wuchsfreudig. Achtung: die getrockneten Blüten sind nach oben hin offen und entlassen tausende Samen in die Umgebung, wenn man sie schüttelt oder umknickt.
- Überwintern: Entfällt, da meist nur einjährige Pflanzen gezüchtet werden.
- Tipps: Mitteltriebe der Jungpflanzen stutzen, das fördert den buschigen Wuchs! Um die unkontrollierte Samenbildung zu verhindern und gleichzeitig die Blütenbildung anzuregen, müssen Löwenmäulchen regelmäßig stiellang abgeschnitten werden, auch Verblühtes ist ständig zu entfernen. Hohe Sorten sind in der Regel nicht sehr standfest und sollten daher - um Wind und Wetter zu trotzen - an Holz- oder Bambusstäben fixiert werden.
Einige bekanntere Sorten
- "Grandiflora", 80 - 10 cm, eine schöne Schnittblume
- "Floral Showers", 10 - 20 cm, niedriger Wuchs
- Aufgrund der geringeren Höhe vor allem für den Balkon geeignet: "Kimosy-Prachtmischung" und "Floral Carpet Mischung"
- "Floral Showers Mix" ist eine etwa 15 cm hohe, polsterbildende Mischung