Vergißmeinnicht
Myosotis
Allgemeine Beschreibung
Das Vergißmeinnicht ist ein ausdauernder, anspruchsloser Frühjahrsblüher, der vor allem zweijährig kultiviert wird. Es handelt sich dabei um eine kompakt wachsende jedoch reich verzweigte Pflanze mit einer durchschnittlichen Wuchshöhe von 15 bis 25 cm. Das Vergißmeinnicht ist eine Waldpflanze, daher kann man es auch im Halbschatten/Schatten hervorragend einsetzen (nur wenig düngen!).
Ich verwende das Vergißmeinnicht oft in Kombination mit Tulpen, da diese beiden Pflanzen fast gleichzeitig blühen und sich im Zusammenspiel (Zartheit mit robuster Zwiebelpflanze) hervorragend ergänzen.
Die Vergissmeinnicht sind zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die Stängel sind meist verlängert. Die Blätter sind ganzrandig und meist behaart. Früh blühende Schmuckpflanze für Randbepflanzung, Rabatten, Steingärten. Auch für Töpfe oder Schalen und zum Schnitt.
Die Blüten stehen meist in gepaarten Wickeln. Sie haben keine oder wenige Hochblätter. Der Blütenstiel ist nach der Blüte verlängert. Der Kelch ist radiärsymmetrisch, glocken- oder trichterförmiig. Er ist regelmäßig fünfzipfelig und vergrößert sich nach der Blütezeit. Die Krone ist stielteller- bis trichterförmig und hat ausgebreitete Blütenkronzipfel. Die Farbe ist blau bis violett, selten gelb, weiß oder rosa. Die Schlundschuppen sind kahl, gelb oder weiß. Die fünf Staubblätter ragen wie der Griffel meist nicht aus der Kronröhre hervor. Die Narbe ist kopfig. Die Blüten sind in der Regel zwittrig und homogam. Einige Arten bilden auch rein weibliche, gynodiözisch verteilte Blüten, das heißt, es gibt Pflanzen mit zwittrigen und Pflanzen mit rein weiblichen Blüten. Blütenbestäuber sind Dipteren, Hymenopteren und Schmetterlinge. Selbstbestäubung ist möglich. Viele kleinblütige Arten bilden selbtbefruchtende (autogame) Blüten.
Es werden vier Teilfrüchte gebildet. Diese sind aufrecht, mehr oder weniger abgeflacht und in der Regel kantig. Ihr Umriss ist breit-lanzettlich bis eiförmig. Die Oberfläche ist glatt und glänzend, von bräunlicher, schwarzer oder selten grünlicher Farbe. Manchmal wird auch ein Elaiosom gebildet. Die Ausbreitung der Teilfrüchte erfolgt durch verschiedene Mechanismen: der abstehende behaarte Fruchtkelch kann an Tieren anhaften (Epizoochorie), die Arten mit Elaiosomen werden durch Ameisen verbreitet (Myrmekochorie. Selten sind Endozoochorie oder Ausbreitung durch den Wind (Anemochorie).
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Standort:
- Sonnig
- Halbschatten
- Schattig
- Feuchter Boden
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Substrat:
- Einheitserde, TKS 2, Balkonblumenerde. Komposterde ist von Vorteil, die Pflanze gedeiht aber auch auf einem feuchten, humusreichen, sauren Boden.
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Aussaat:
- Die verwelkten Pflanzen im Juni entfernen, um Platz für Sommerblumen zu schaffen. Wichtig: Die Samen müssen erst reifen. Danach genügt einfaches Abstreifen.
- Ab Mai in Schalen oder zwischen Juni und August direkt ins Freiland.
- Achtung: Lichtkeimer! Die Samen werden in Aussaaterde gelegt und nur leicht angedrückt, sie dürfen nicht mit Erde bedeckt werden.
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Tipps zum Einpflanzen:
- Gekaufte oder selbstgezogene Jungpflanzen mit 15 cm Abstand einpflanzen.
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Unterirdische Pflanzenteile:
- Wurzel
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Blattwuchs:
- Die wechselständigen Laubblätter sind ganzrandig und behaart. Das Laub bleibt den ganzen Winter über an der Pflanze und behält dabei seine grüne Farbe.
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Wuchshöhe bzw. oberirdische Pflanzenteile:
- Die oberirdischen Pflanzenteile sind flaumig behaart, manchmal kahl.
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Blütenfarbe:
- Hellblau
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Blütezeit:
- Mai bis Juli
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Gießen/Düngen:
- Nach der Pflanzung im Herbst nicht düngen. Im Frühling sollten die jungen Pflänzchen vor der Blüte mit einem herkömmlichen Volldünger gedüngt werden.
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Vermehrung:
- Selbstaussaat. Samen, im Juli bei 18°C Bodenwärme (im ersten Jahr erscheinen keine Blüten). Nach 4 Wochen vereinzeln.
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Schädlinge:
- Manchmal Blattläuse.
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Krankheiten:
- Vor allem ältere Pflanzen, so ab Ende Mai, sind gegen Mehltau anfällig. Dabei wird die Pflanze innerhalb kürzester Zeit mit einem Grauschleier überzogen und stirbt massenhaft ab. Abhilfe: Vernichtung der befallenen Pflanzen.
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Überwintern:
- Deckt man die Pflänzchen leicht ab, so überstehen sie selbst harte Winter.
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Bildquelle(n), die Nummer entspricht der Bildreihenfolge (Dank an die KünstlerInnen):
- Bildquelle: BirgitH / pixelio.de, http://www.pixelio.de/media/205139
- Bildquelle: Manfred Walker / pixelio.de, http://www.pixelio.de/media/390279
Bekannte Sorten
- In heimischen Gärten sind vor allem das Wald-Vergissmeinnicht und das Sumpf-Vergissmeinnicht zu finden.